Beschreibung: Heterobasidiomycetes Gallertpilze

Auricularia auricula-judae Judasohr
Auricularia auricula-judae Judasohr
Exidia truncata Becherförmiger Drüsling
Exidia truncata Becherförmiger Drüsling

Auricularia mesenterica Gezonter Ohrlappenpilz
Auricularia mesenterica Gezonter Ohrlappenpilz

Steckbrief zu:

Auricularia mesenterica (Dicks.) Pers., (1822) Gezonter Ohrlappenpilz

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Auricularia corrugata Sowerby, (1800); Auricularia lobata Sommerf., (1826);
Auricularia tremelloides Bull., (1787); Auricularia tremelloides Bull., (1822); Exidia gemmata f. violacea (Relhan) Neuhoff, (1936); Gyraria violacea (Relhan) Gray, (1821); Helvella mesenterica Bolton, (1792);  Helvella mesenterica Dicks., (1785); Merulioporia violacea (Relha Bondartsev, (1953); Meruliopsis violacea (Relhan) Bondartsev, (1959); Merulius mesentericus (Dicks.) Schrad., (1794); Patila mesenterica (Dicks.) Kuntze, (1891);
Phlebia mesenterica (Dicks.) Fr., (1828); Stereum mesentericum (Bolton) Gray, (1821); Thelephora mesenterica (Bolton) Pers., (1801); Thelephora mesenterica J.F. Gmel., (1792); Thelephora tremelloides (Bull.) Lam. & DC., (1826); Tremella corrugata Schwein., (1832); Tremella violacea Relhan, (1785);

 

Kurzbeschreibung:

Fruchtkörper: 4-15 cm lang x 2 bis 3 cm breit, und 0,5 cm dick werdend, einzeln, oder meistens zu mehreren dachziegelartig verwachsen. Die verwachsenen Fruchtkörper können meterlange Reihen auf alten Stämmen bilden, wobei sich patiell resupinate als auch semipileate Fruchtkörper entwickeln, die 2-4 cm vom Substrat abstehen. Die Oberfläche besteht aus einer dünnen striegelig- behaarten bis filzigen Schicht, die über grau-, grünlich-, bis braun- olivlich gebändert erscheint. Der Rand ist lippenförmig abgerundet, meistens wellig, und bei jungen Fruchtkörpern weißlich abgesetzt. Die Unterseite (Hymenium) kann aderig- rippig bis faltig- gefurcht ausgebildet sein. Farblich variiert sie von hellbeige über rötlichgrau bis violettbraun. Die Konsistenz des frischen Pilzes ist gallertfleischig-knorpelig und sehr elastisch.

Mikromerkmale: Basidien querseptiert, Sporen 15-18 x 6-7 µm, hyalin, allantoid, mit Guttulen, Sporenpulver weiß.

 

Ökologie, Lebensweise:

Der Gezonte Ohrlappenpilz ist eine Wärme liebende und Hitze tolerante Art, die längere Trockenperioden schadlos überlebt, und bei neuer Befeuchtung wieder auflebt. Ein Schwächeparasit und Saprobiont der bevorzugt tote oder kranke Pappel-, Eschen-, und Buchenstämme und Äste besiedelt. Darüber hinaus wurden weitere Laubholzarten als Substrate beobachtet, wobei Holunder seltsamerweise noch nie notiert wurde.

 

Verwechslungsgefahr:

Der einzige Gattungsverwandte ist das Judasohr, Auricularia auricula-judae. Durch seine rotbraune, glatte Oberfläche distanziert es sich eindeutig vom Gezonten Ohrlappenpilz. Allenfalls alte, eingetrocknete und mit Grünalgen belegte Fruchtkörper könnten zu Verwechslungen Anlass geben. Der knorpelig-gallertartige Pilz bildet meistens ohrartig geformte Fruchtkörper. Im Gegensatz zum Gezonten Ohrlappenpilz erscheint das Judasohr mit Vorliebe an toten Holunderästen und -stämmen, aber auch an anderen Laubhölzern. Auch er ist eine Hitze tolerante Art, die nach völliger Eintrocknung bei erneuter Befeuchtung wieder auflebt.

Der Striegelige Schichtpilz, Stereum hirsutum und der Samtige Schichtpilz, Stereum subtomentosum sind Homobasidiomyceten. Äußerlich können sie im Feld nicht vom Gezonten Ohrlappenpilz unterschieden werden, da ihre Oberflächen  täuschend ähnlich aussehen können. Ihr gelbockerliches bis graubeigenes Hymenium ist dünn, glatt und lederartig-zäh, was sie wiederum vom Gezonten Ohrlappenpilz eindeutig unterscheidet. Verwechslungen mit anderen ähnlichen Arten wie z. B. dem Becherförmigen Drüsling Exidia truncata und andere Arten sind durchaus möglich. Im Zweifel gibt nur das Mikroskop sicheren Aufschluß. 

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Der Gezonte Ohrlappenpilz ist kein Speisepilz. Dagegen findet das Judasohr in der Küche auf verschiedener Weise Verwendung, z.B. zu Suppenbeilagen. Es entwickelt jedoch kaum Eigengeschmack. Als Bratpilz eignet er sich nicht, da das Bratgut knorpelig- zäh bleibt.

 

Erscheinungszeitraum:

Die Haupterscheinungszeit des Gezonten Ohrlappenpilzes ist der Vorsommer und der Spätherbst. Jedoch kann man ihn wie das Judasohr das ganze Jahr entdecken, da er Trockenperioden und leichte Fröste schadlos übersteht und bei Befeuchtung wieder auflebt.

 

Verbreitung in Deutschland:

Im Süden Deutschlands ist der Gezonte Ohrlappenpilz relativ häufig verbreitet. Zum Norden und Osten des Landes wird die Art seltener, und in manchen Gegenden wurde sie noch nie gefunden.

 

Heterobasidiomycetes Gallertpilzre

 

Zu den Beschreibungen

 

Kleines Nachtpfauenauge männl.
Kleines Nachtpfauenauge männl.
Mandarinente männl.
Mandarinente männl.
Iltismutter mit zwei Jungen
Iltismutter mit zwei Jungen
Dompfaff
Dompfaff
Kreuzotter
Kreuzotter
Hufeisenkleegelbling Colias australis
Hufeisenkleegelbling Colias australis
Judasbaumblüte
Judasbaumblüte
Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii