Beschreibung: Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer

Conocybe aporus Frühlings-Glockenschüppling
Conocybe aporus Frühlings-Glockenschüppling
Conocybe vestita Behangener Glockenschüppling
Conocybe vestita Behangener Glockenschüppling

Conocybe striaepes Weißstieliger Glockenschüppling
Conocybe striaepes Weißstieliger Glockenschüppling

Steckbrief zu:

Conocybe striaepes Weißstieliger Glockenschüppling     

Anmerkung:

Auf dieser Seite werden die früher benannten Pholiotinaarten weitestgehend nach Index Fungorum zu Conocybe gestellt.   

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Agaricus striaepes Cooke, (1885); Conocybe striipes (Cooke) S. Lundell, (1953);
Naucoria striaepes (Cooke) Sacc., (1887); Pholiotina striaepes (Cooke) M.M. Moser, (1967);

Anmerkung: FRIES (1849) und COOKE (1885) fertigten die Originaldiagnosen von der heutigen Conocybe striaepes-pygmaeoaffinis. Im Verlauf der Generationen sind diese beiden Arten (auch von namhaften Mykologen) immer wieder verwechselt, fehl interpretiert und –bestimmt worden, oder sie wurden als Mixtum beschrieben. Nicht selten wurden sie daher in mykologischen Arbeitskreisen als Sammelart geführt. 1991 und 1994 stellte ENDERLE (Leipheim) in seinen Conocybe-Pholiotina-Studien ein klar umrissenes Abgrenzungskonzept zu C. striaepes-pygmaeoaffinis vor, das dem heutigen Artenverständnis noch weitestgehend entspricht, und in modernen Bestimmungsschlüsseln verwendet wird.

  

Kurzbeschreibung:

Habitus: Kleinerer, gesellig bis büschelig wachsender Glockenschüppling mit gelb- bis ockerbraunem Hut, und unberingtem Stiel. Hut und Stiel sind jung bereift, und feucht wachsend mit zahlreichen Wassertröpfchen besetzt.

Hut: 1,5-5 cm Ø, jung glockig-konvex, später flach gewölbt, anfangs blass karamell-, dann ockerbraun, zuletzt auch zimtfarben, hygrophan, Hutrand glatt und gerade, frisch auffällig bereift und mit zahlreichen Tautröpfchen besetzt, die später schwinden und den Hut ± runzelig erscheinen lässt, Bei Feuchtigkeit fein und unauffällig gerieft, matt oder schwach glänzend.

Lamellen: jung blass beigeocker- bis zimt- oder rostbraun nachdunkelnd, engstehend, mit Lamelletten, am Stiel kurz ausgebuchtet angewachsen. Schneiden fein weißflockig, schartig- gezähnelt, (Lupe!).

Stiel: 3-8 x 0,2-0,3 cm, zylindrisch, oft etwas verbogen, sehr zerbrechlich, hohl, auf ganzer Länge weißflockig behangen und frisch mit perlenden Wassertröpfchen behaftet. Stielbasis alt weiß seidig glänzend, aufsteigend rillig gerieft.

Fleisch: ockerbraun, hutfarben, dünn. Geruch schwach pilzartig, selten pelagoniumartig, oder ganz fehlend. Geschmack undefiniert pilzartig, mild.

Sporen mit deutlichem Keimporus; Zystiden in der Regel schlankbauchig mit zugespitztem Hals; Sporenpulver: rotbraun.

 

Ökologie, Lebensweise:

Vornehmlich an krautig-grasigen Wegrändern mit Laubbaumbewuchs, in Wäldern und an Waldrändern, in Park-, Garten- und Friedhofsanlagen, auf alten Gesteinshalden in den unteren Bereichen die mit jungen Laubhölzern besetzt sind. Fundort Hoppenbruchhalde, Herten), humose, tonige, stickstoffhaltige Böden zwischen faulendem, diversem Pflanzenbewuchs und Todholz wird vom Saprobiont Weißstieliger Glockenschüppling bevorzugt besiedelt.

 

Verwechslungsgefahr:

Nicht nur Arten aus der Gattung Conocybe können mit dem Weißstieligen Glockenschüppling verwechselt werden, sondern auch Arten aus Fremdgattungen, z. B. mit Mürblingen (Psathyrella), Ackerlingen (Agrocybe), Häublingen (Galerina), Tintlingen (Coprinus), Trompetenschnitzlingen (Tubaria) u. a. Gattungen, in denen es reichlich ähnliche Arten gibt, die meistens nicht sicher  nach makroskopischen Merkmalen unterschieden werden können. Feldpilzkundler müssen schon eine gute Beobachtungsgabe, und nicht zuletzt mit kleinen Braunsporern jahrelange Erfahrungen gesammelt haben, um treffsichere Bestimmungen im Feld voraus sagen zu können. Eine sichere Bestimmung dieser meist kleineren Pilze gelingt meistens mit dem Mikroskop.

Die nachfolgend hier erläuterten und teilweise abgebildeten Arten sollen die unterschiedlichen Varianten in der Gattung Conocybe verdeutlichen.  Glockenschüpplinge (früher als Pholiotina geschlüsselt)  besitzen meistens einen Stielring und ihre Zystiden sind ± bauchig- flaschenförmig, oft mit langem ausspindelndem Hals, selten zylindrisch, nie aber kopfig wie sie bei Samthäubchen (Conocyben) üblich sind. 

Der Frühlings- Glockenschüppling, Conocybe aporos besitzt wie die allermeisten Glockenschüpplinge einen gut ausgebildeten Stielring. Daher kann er vom stets unberingten Weißstieligen Glockenschüppling leicht getrennt werden. Sein Epithet aporos erhielt er wegen seiner Sporen ohne Keimporus, ein Mikromerkmal, welches bei Glockenschüpplingsarten eher die Ausnahme ist. Sein deutscher Name deutet auf die frühe Erscheinungszeit (April-Mai) hin, die wiederum bei den meisten Glockenschüpplingen vom Sommer bis zum Spätherbst erscheinen.

Ein typischer, kleinerer, bis 2 cm Ø großer Glockenschüppling ist der Runzelige Glockenschüppling, Conocybe rugosa. Er besitzt, wie es sich für einen Glockenschüppling gehört, einen Stielring und Sporen mit einem Keimporus. Allenfalls verrät ihn sein manchmal stark runzeliger Hut im Alterszustand. Wenn er dem Finder dieses Merkmal nicht zur Schau stellt, kann er gleich mit mehreren Glockenschüpplingen verwechselt werden.

Die dritte Variante zeigt sich in dem  Behangenen Glockenschüppling, Conocybe vestita. Dieser hat den Hutrand mit derben, weißen Velumflocken behangen die ziemlich gleichmäßig verteilt an ein Zahnrad erinnern. Bei jungen Fruchtkörpern verbindet das gut ausgeprägte Velum den Hutrand rundum mit dem Stiel. Nach Streckung des Pilzes reißt es mehrfach und bleibt wie beschrieben eine Zeit lang an gut entwickelten Exemplaren erhalten. Bei älteren Fruchtkörpern schwindet oder trocknet das Velum ein. Die Sporen dieser Art sind, wie beim Frühlings- Glockenschüppling unter dem Mikroskop ohne Porus zu erkennen. Eigentlich sollten diese zwei Merkmale, (Velumreste am Hut und Sporen ohne Porus) reichen, den Behangenen Glockenschüppling schon im Feld korrekt anzusprechen. Leider gibt es auch zu dieser Art weitere Verwandte die ganz ähnliche Velumverhältnisse zeigen, aber andere Sporengrößen und –formen besitzen.

An hand der aufgezeigten, vielseitigen Erscheinungsformen, leuchtet jedem Pilzfreund ein, ohne mikroskopische Überprüfung gelingt in den Gattungen Pholiotina und Conocybe kaum eine Bestimmung.

 Die einzige hier vorgestellte Art, die in optimaler Erscheinungsform einigermaßen problemlos erkannt werden kann ist die Steckbriefart. Wären da nicht die zahlreichen, ringlosen, ähnlichen Arten einiger Fremdgattungen die oben zwar erwähnt sind, wegen ihrer teilweise komplizierten Morphologie hier aber nicht mit einbezogen werden.

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Alle Arten der Gattung Conocybe und Pholiotina sind ungenießbar.

 

Erscheinungszeitraum:

Der Weißstielige Glockenschüppling ist eine typische Herbst- Spätherbstart die in der Regel von Oktober bis Dezember erscheint.

 

Verbreitung in Deutschland:

Conocybe striaepes ist in ganz Deutschland zerstreut verbreitet. In Norddeutschland seltener, gebietsweise sogar fehlend.

 

Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer

 

Zu den Beschreibungen

 

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Kreuzotter
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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