Beschreibung: Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer

Coprinus silvaticus Rausporiger Büschel-Tintling
Coprinus silvaticus Rausporiger Büschel-Tintling
Parasola auricoma Braunhaariger Tintling
Parasola auricoma Braunhaariger Tintling

Coprinellus micaceus Glimmer-Tintling
Coprinellus micaceus Glimmer-Tintling

Steckbrief zu:

Coprinellus micaceus Glimmer-Tintling
  

Synonyme aus Species Fungorum:

Agaricus micaceus Bull., (1786);
Coprinus micaceus (Bull.) Fr., (1838); 

Coprinus micaceus (Bull.) Fr.,  (1838) f. micaceus; 

 

Kurzbeschreibung:

Hut jung 1-2 cm, halbkugelig bis tonnenförmig, ausgereift 3-4 (5) cm Ø, erst glockenförmig, dann aufschirmend, lang gerieft, beige- bis karamellbraun, Spitze meist kräftiger fuchsig-rostbraun. Oberfläche dicht mit weißem Velum bedeckt das beim Strecken des Fruchtkörpers schon früh feinschollig aufplatzt und schließlich den Hut körnig-glimmerig wie überzuckert erscheinen lässt. Dieser Zustand kann nur an jungen, und frischen Fruchtkörpern beobachtet werden, da das Velum bei Regen und Reife schwindet. Hutrand alt ausgefranst und einreißend.

Lamellen sehr engstehend, am Stiel kurz angeheftet, zuerst weißlich, bald grau- violettlich, alt schwarz, und dann ± rasch zerfließend, Schneiden glatt, weiß.

Stiel fast zylindrisch, Basis schwach bis knollig angeschwollen, 3-8 x 0,3-0,6 cm, weiß, hohl, leicht zerbrechlich, Oberfläche durch dichten Setenbewuchs (Lupe!) fein weiß bepudert.

Fleisch dünn, geruchlos, schmutzigbraun, ohne prägnanten Geruch und Geschmack.

Sporenpulver: schwarz.

 

Ökologie, Lebensweise:

Der rein saprobiontisch lebende Glimmer-Tintling ernährt sich hauptsächlich von totem Laubholz wie vermodernde Stämme, gerodete Stubben und Wurzeln, oder derbes Astwerk, das inner- und außerhalb von Laubwäldern auf dem Boden, bodennah, oder auch vergraben sein kann. Auch auf Garten- und Waldabfall-Deponien ist er zu finden. Seltener werden Kollektionen beobachtet die augenscheinlich terrestrisch auf Viehwiesen, Ruderalplätzen oder Schutthalden erscheinen. Doch ist der Untergrund des Bodens meistens mit faulenden Laubholzresten durchsetzt. Der Glimmer-Tintling erscheint überwiegend büschelig, bisweilen auch rasig oder in kleinen Gruppen, selten als Einzelgänger.

 

Verwechslungsgefahr:

An seinen meist stattlichen Populationen, seiner Größe und einheitlicher Farbe kann der Glimmer-Tintling vermeintlich kaum verwechselt werden. Tatsächlich gibt es jedoch eine Reihe ähnlicher Arten, Varietäten und Formen die durchaus zu Verwechslungen Anlass geben. Eine korrekte Bestimmung auf Varietäts- oder Formrang ist meistens äußerst schwierig und sollte den Spezialisten vorbehalten sein. Daher werden sie hier nicht berücksichtigt.

Kaum zu unterscheiden ist der Rausporige Büschel-Tintling, Coprinus silvaticus, vor allem wenn Regen dem Glimmer Tintling das Velum abgewaschen hat. Der nur mit feinstem Velum ausgestattete Rausporige Büschel-Tintling sieht dann dem nacktem Glimmer-Tintling verblüffend ähnlich. Beide können im Feld bei einer Vergleichsmöglichkeit nur schwer oder gar nicht mehr unterschieden werden. Mikroskopisch kann der Rausporige Büschel-Tintling leicht an seinen warzigen Sporen gegenüber glatten Sporen beim Glimmer-Tintling, sowie den unterschiedlichen Seten-, Zystiden-, und Velumverhältnissen vom Glimmer-Tintling korrekt getrennt werden. Substrate und Lebensansprüche dieser beiden Tintlinge sind weitestgehend identisch. Allerdings ist C. silvaticus eine ziemlich seltene Art, die wiederum mit weiteren ähnlichen Arten verwechselt werden kann.

Nur von seiner Größe, Form und Farbe kann der Braunhaarige Tintling, Parasola auricoma nicht sicher vom Glimmer-Tintling unterschieden werden. Er besitzt jedoch kein Hutvelum. Stattdessen ist sein Hut mit feinen braunen Haaren belegt die allerdings nur mikroskopisch, oder durch eine starke Handlupe sichtbar werden. Beide Merkmale kann der Glimmer-Tintling nicht nachweisen. Ein weiteres gutes Trennmerkmal ist die rostbraune scheibchenförmige Abgrenzung der Hutspitze. Standorte und Habitate liegen dicht beieinander und tragen zur Abgrenzung nur wenig bei.

Tintlingsfunde die im Feld einen Arbeitsnamen bekommen, müssen nach mikroskopischer Überprüfung nicht selten korrigiert werden. Auch der Große Holz-Tintling Coprinellus domesticus gehört dazu, weil er gleich mit mehreren Tintlingen verwechselt werden kann. Im direkten Vergleich mit dem Glimmer-Tintling wird jedoch deutlich, dass der Große Holz-Tintling, Coprinus domesticus einige abweichende Merkmale nachweist. Er wird in der Regel größer (5-7 cm). Sein erst creme-weißliches, später ockergräuliches Velum zeigt keinerlei körnig-glimmeriges Glitzern, sondern bildet einen mehlig-flockigen Belag der schollig aufreißt und sich im Alter in kleine Flöckchen löst. Seine Hutfarbe ist bedeutend blasser, erst cremeweißlich, beim Strecken vor allem zur Hutspitze ockergelblich, um schließlich insgesamt nachzugrauen.

Der Große Holz-Tintling erscheint wie der Glimmer-Tintling ausschließlich an totem Holz inner- und außerhalb von Wäldern. Gerne werden Äste, Holzscheite, oder liegende Stämme besiedelt. Er kann in kleineren Büscheln, zu wenigen gesellig, oder einzeln fruktifizieren.

Früher wurde dieser Tintling auch Haus- Tintling genannt, nach der Ableitung seines Epithets (domesticus = zum Haus gehörend).

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Nach älterer Pilzliteratur soll der Glimmer-Tintling mit Alkohol genossen Vergiftungserscheinungen bewirken, ähnlich wie z. B. beim Grauen Falten-Tintling Coprinopsis atramentarius und dem Netzstieligen Hexen-Röhrling Boletus luridus. Nach neuen Studien von Bresinsky & Besl (1985) sind die Angaben jedoch unzutreffend. Der Glimmer-Tintling ist essbar und soll ein guter Suppenpilz sein. Leider hat Verf. diese Angaben der weit über deutsche Grenzen bekannten und seriösen Autoren nicht überprüft, aber auch nicht angezweifelt.

 

Erscheinungszeitraum:

Die Haupterscheinungszeit beginnt im Frühjahr und währt bis zum Herbst. In längeren, frostfreien Perioden im Winter kann der Glimmer-Tintling auch ganzjährig erscheinen.

 

Verbreitung in Deutschland:

Eine in ganz Deutschland  häufige und gut verbreitete Art.

 

Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer

 

Zu den Beschreibungen

 

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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