Pilzfotos-Mikromerkmale: Neottiella rutilans, Netzigsporiges Moosschälchen

Neottiella rutilans-Asci-Sporen-Paraphysen
Neottiella rutilans-Asci-Sporen-Paraphysen
Neottiella rutilans-Randhaare
Neottiella rutilans-Randhaare

Neottiella rutilans
Neottiella rutilans

Steckbrief zu:

Neottiella rutilans (Fr.) Dennis, (1960) Netzigsporiges Moosschälchen 

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Humaria rutilans (Fr.) Sacc., (1889);
Humaria rutilans var. ericetorum (Pers.) Sacc., (1889);
Leucoloma rutilans (Fr.) Fuckel, (1870); 

Leucoscypha rutilans (Fr.) Dennis & Rifai, (1968);
Neottiella ovilla var. flavodisca Cooke & Massee, (1893);
Octospora rutilans (Fr.) Dennis & Itzerott, (1973);
Peziza ericetorum Pers., (1822);
Peziza rutilans Fr.,  (1822);

Scypharia rutilans (Fr.) Quél., (1886);

 

Kurzbeschreibung: 

Apothecium 3-15 mm Ø, erst schalen-, schüssel-, oder napfförmig, später flach tellerförmig, kurz gestielt oder zur Basis konisch- stielförmig verjüngt, dickfleischig, Fruchtschicht=Hymenium glatt, gelborangen-, seltener bis rotorangenfarbig; Außenseite blasser gelblich, fein filzig und mit hyalinen Härchen besetzt, (die Haare können nur unter dem Mikroskop erkannt werden!) der im Substrat eingesenkte Stiel ist gelblichweiß, der Apotheciumrand wird durch eine schmale, weißfilzige Zone begrenzt. Fleisch wachsartig.

Mikromerkmale: Sporen: 19-27 x 12-15 µm, hyalin, oval bis breit ellipsoid, vollständig bis unvollständig netzartig ornamentiert, zuweilen auch zusätzlich unregelmäßig warzig. Asci, Paraphysen und Haare spielen bei Moosschälchen nur eine untergeordnete Rolle.

 

Ökologie: 

Auf mit Moosen bewachsenen sandigen Böden, (Trocken-, Halbtrockenrasen), zwischen Pioniermoosgesellschften an gestörten Plätzen in der Natur die durch natürliche Ursachen entstanden sind, (z. B. Erdverschiebungen in Sandgruben) oder von Menschen verursacht wurden, in Parks, auf Friedhöfen, an Böschungen, in bemoosten Nischen an Natursteinbauwerken, u. ä. Biotopen können Moosschälchen und Moosbecherlinge erscheinen.

 

Lebensweise: 

Alle Moosbecherlinge (Octospora), und Moosschälchen Neottiella) sind Moosparasiten. Den Hauptwirt des Netzigsporigen Moosschälchens stellt die Familie der Haarmützenmoose Polytrichaceae (Laubmoose) mit der Art Polytrichum juniperum. Aber auch Oligotrichum hercynicum und Polytrichum longisetum werden parasitiert.

 

Verwechslungsgefahr: 

Moosbecherlinge (Octospora) und Moosschälchen (Neottiella) können in den allermeisten Fällen nur mikroskopisch sicher bestimmt werden. Mooskenner sind eindeutig im Vorteil, weil viele Moosparasiten nur eine bestimmte Moosart als Wirt bevorzugen.

Ein absoluter Doppelgänger des Netzigsporigen Moosschälchens ist das Punktiertsporige Moosschälchen Neottiella vivida. Diese Art besitzt lediglich

zwei Abgrenzungsmerkmale die sie eindeutig vom Netzigsporigen Moosschälchen unterscheidet. Es sind die isoliert warzigen Sporen und das Haarmützenmoos Polytrichum piliferum.  Das äußerst seltene aber ähnliche Moosschälchen Neottiella albocincta wurde erst wenige Male in Deutschland entdeckt. Es parasitiert das Haarmützenmoos Atrichum undulatum. Weitere Abgrenzungsmerkmale können nur mikroskopisch ermittelt werden.   

 

Erscheinungszeitraum:

Hauptsächlich im Spätsommer, bis zum Winter ausharrend.

 

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Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Kreuzotter
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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