Beschreibung: Agaricales Blätterpilze Hellsporer

Tricholoma atrosquamosum   Schwarzschuppiger Erdritterling
Tricholoma atrosquamosum Schwarzschuppiger Erdritterling
Lepiota fuscovinacea Weinbräunlicher Schirmling
Lepiota fuscovinacea Weinbräunlicher Schirmling

Squamanita odorata Duftender Schuppenwulstling
Squamanita odorata Duftender Schuppenwulstling

Steckbrief zu:

Squamanita odorata (Cool) Imbach, (1946) Duftender Schuppenwulstling

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Armillaria odorata (Cool) Zerova, (1979); Coolia odorata (Cool) Huijsman, (1943); Lepiota odorata Cool, (1918);
Tricholoma odoratum (Cool) Konrad & Maubl., (1949);

 

Kurzbeschreibung:

Habitus: konvexer, grauvioletter, schuppiger Hut, der aromatisch duftet, und an der Stielbasis ein Pseudosklerotium entwickelt.

Hut: 2-3 cm Ø, jung halbkugelig bis glockig, später flach gewölbt, auch schwach gebuckelt, Rand gerade, Grundfarbe grauviolettlich, Oberfläche von dunkleren, eingewachsenen, purpurviolettlichen Schüppchen besetzt, die jung sparrig abstehen, alt ± als verklebter, grobfilziger Belag dem Hut aufliegen.

Lamellen: stark bauchig, dick, entfernt stehend, tief ausgebuchtet und mit Zähnchen herablaufend, am Grund anastomosierend, an den Flächen adrig-rippig geschwollen, mit Lamelletten, grauviolettlich, Schneiden schartig, bisweilen wellig geschlängelt.

Stiel: 1-3 x 0,3-0,7 cm, zylindrisch, faserfilzig längsstreifig behangen, jung basal mit mehreren Schuppengürteln, grau-violettlich, alt hutfarben oder tief dunkelbraun-violett. Stielknolle (Pseudosklerotium) 1,5-2 x 1-1,5 cm, knollig oder schlapp balonförmig, entwickelt sich zum größten Teil unterirdisch, erst bei einer Fruchtkörperentnahme aus dem Boden kann das Pseudosklerotium als solches gedeutet werden. Es ist deutlich vom Stielfleisch abgesetzt (heterogen), cremefarben bis gelbocker.

Fleisch: jung graubraun mit violettlichen Tönen, reife Fruchtkörper bis schwarz-violett, in der Stielknolle cremeocker. Geruch aufdringlich süßlich, ähnlich dem Süßriechenden Fälbling Hebeloma sacchariolens, auch parfümartig, Geruch des aufgerissenen Sklerotiums rettichartig. Geschmack mild, bonbonartig

Sporenpulver: cremegelb.

 

Ökologie, Lebensweise:

Über Schuppenwulstlinge gibt es bis heute noch keine erschöpfenden Erkenntnisse. Wahrscheinlich leben alle Arten mykoparasitisch (auf Fruchtkörpern oder Myzelien anderer Blätterpilze).

Der hier beschriebene Duftende Schuppenwulstling parasitierte auf einen cf. Dunkelscheibigen Fälbling Hebeloma mesophaeum. Die Kollektion wuchs zu mehreren Fruchtkörpern verwachsen, leicht büschelig in einer vermoosten Rasenfläche auf sandig-lehmigem Boden. Weitere Begleitpilze wie Häublinge, Risspilze, und Fälblinge wurden unter Fichten und Birken auf einem begrenzten Militärgelände notiert.

Bekannte Pilzwirte anderer Schuppenwulstlinge wurden bisher als Wulstling, Amanita, Körnchenschirmling, Cystoderma, Häubling, Galerina, und Schüppling, Pholiota, bestimmt (determiniert).

Standorte von Schuppenwulstlingen sind überwiegend außerhalb geschlossener Wälder bekannt geworden. Es sind meistens wärmebegünstigte Stellen an Flussufern, Straßenrändern, in Parks, Gärten, auf Ruderalplätzen, u. a. ähnlichen Stellen, wobei die Begleitbäume eine untergeordnete Rolle spielen.

 

Verwechslungsgefahr:

In Europa sind 7 Schuppenwulstlingsarten bekannt. Drei davon können mit dem Duftenden Schuppenwulstling verwechselt werden. Es sind: Der Glattstielige-, Goldstiel-, und der Lilabrauner Schuppenwulstling. (Squamanita contortipes, paradoxa, pearsonii).Keine von diesen drei Arten, die hier nicht zur Verfügung stehen, riecht so auffällig aromatisch wie der Duftende Schuppenwulstling.

Weitere Verwechslungen sind mit Wulstlingen Amanita, Körnchenschirmlingen Cystoderma, Schirmlingen Lepiota, oder Ritterlingen Tricholoma möglich.

Der Schwarzschuppige Erdritterling hat m. M. nach große Ähnlichkeit mit Squamanita odorata. Ihm fehlt ein Pseudosklerotium und er riecht nach Mehl, nie aromatisch pafümiert. Auch Lepiota fuscovinacea gibt zu Verwechslungen Anlass.

Pilzfreunde die den Duftenden Schuppenwulstling zum ersten Mal entdecken, werden sicher rätseln, welcher Gattung er wohl angehören könnte. Verf. hat diese Erfahrung jedenfalls mit dem hier vorgestellten Fund gemacht, da das Pseudosklerotium verborgen im Erdreich steckte und somit die Bestimmung erschwerte.

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Ob dieser, und weitere Schuppenwulstlinge essbar oder giftig sind, ist nicht bekannt. Alle Schuppenwulstlinge sind sehr selten und daher schonungsbedürftig, außerdem streng geschützte Rote Listearten.

 

Erscheinungszeitraum:

  …ist der Spätsommer bis Spätherbst. (September-November)

 

Verbreitung in Deutschland:

Die Art ist wie alle Schuppenwulstlinge äußerst selten in Deutschland entdeckt worden, wobei in Norddeutschland einige Funde mehr zu verzeichnen sind.

 

Agaricales Blätterpilze Hellsporer

 

Zu den Beschreibungen

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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